Wie geht's weiter mit dem Abgrabungsantrag Lochhamer Schlag? Stand: 07.04.2023
Hier wollen wir Sie über den Stand im Genehmigungsverfahren zur Kiesausbeute in Ihrem Haderner Wald ‚Lochhamer Schlag‘ direkt am westlichen Rand von Hadern informieren. Antragsteller ist der Gräfelfinger Baustoff-Konzern Glück. Mehr als 12 ha Wald, 17 Fußballfelder, würden durch den Kahlschlag für Kiesabbau und Zufahrten zerstört. Der Abgrabungsantrag des Konzerns liegt derzeit beim Landratsamt München und wird dort zur Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung vorbereitet. Wir können nur spekulieren, wann es so weit sein wird. Deshalb dieser Zwischenstandbericht. Wir wollen, dass Sie wissen, dass wir das Geschehen verfolgen und dass Sie sich darauf vorbereiten können, ob und wie Sie sich einbringen wollen, wenn es akut wird.
- Auslegung:
In absehbarer Zeit wird es also zur Öffentlichkeitsbeteiligung kommen. Dazu muss das Landratsamt alle relevanten Unterlagen öffentlich auslegen. Die Stellungnahmen von Fachbehörden wie z.B. das Wasserwirtschaftsamt oder das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die als „Träger öffentlicher Belange“ Ihre jeweilige Position zum Vorhaben darlegen müssen, können wir spätestens per Akteneinsicht über unsere Anwaltskanzlei in Erfahrung bringen. - Einwendung:
Mit Auslegung der Unterlagen beginnt eine einmonatige Frist zur Einsichtnahme und anschließend eine Frist zur Einreichung von Einwendungen, ebenfalls einen Monat.
Was wir tun wollen:
- Informieren:
Sobald uns Termine oder andere Neuigkeiten bekannt sind, werden wir Sie mit einem weiteren Flugblatt informieren. - Demonstrieren:
Wir werden zu einer Informations- bzw. Demonstrationsveranstaltung aufrufen. - Stellungnahme:
Unsere Rechtsanwaltskanzlei (RAe Günther, Hamburg – eine der Kanzleien, die das sog. Klima-Urteil am Bundesverfassungsgericht im März 2021 erreicht haben) wird im Namen des Bund Naturschutz und des Grünzug-Netzwerk Würmtal e.V. eine Stellungnahme erarbeiten.
Was Sie tun können:
- Diskutieren:
Diskutieren Sie mit Ihren Nachbarn, was Sie vom Kiesabbau im Lochhamer Schlag halten. - Teilnehmen:
Besuchen Sie uns bei den Informations- bzw. Demonstrationsveranstaltungen, die wir auf Flyern und/oder Plakaten bekannt geben werden. Schreiben Sie uns Ihre Ideen oder rufen Sie uns an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 015201786706 (Herbert Stepp). Teilen Sie uns Ihre Email-Adresse mit, um Sie auf kurzem Wege informieren zu können. - Einwendung schreiben:
Nach Beginn der Öffentlichkeitsbeteiligung: schreiben Sie eine Einwendung ans Landratsamt. Das sollte ein sachlich formulierter Brief sein, in dem Sie Änderungen oder eine Ablehnung des Vorhabens fordern und begründen. Sie werden Adresse und Argumente auf unseren Homepages finden. - Spenden:
die Ausarbeitung der rechtsanwaltlichen Stellungnahme wird Geld kosten. Sie kann, zusammen mit möglichst vielen Einwendungen von Bürgerinnen und Bürgern aber einen entscheidenden Beitrag leisten, den Antrag auf Kiesabbau in unserem Wald zum Scheitern zu bringen. Wenn also mit der Auslegung eine Genehmigung durch das Landratsamt droht, ist Ihre Spende hilfreich. Wenn es später zu einem Gerichtsverfahren kommen sollte, weil das Landratsamt eine Abgrabungsgenehmigung erteilen sollte, sind dann Spenden in größerem Umfang erforderlich, um in einen Rechtsstreit gehen zu können. So weit ist es aber noch nicht.
Der Kiesabbau im Lochhamer Schlag ist abzulehnen weil …
- das ein Bannwald ist –eine hohe Schutzkategorie.
- eine Wiederaufforstung Jahrzehnte braucht, um die verlorenen Waldfunktionen voll zu erfüllen. Zeit, die wir nicht mehr haben.
- das ein wichtiger Klimaschutzwald vor den Toren Münchens ist.
- die Frischluftzufuhr Münchens nicht unterbrochen werden darf.
- verhindert werden muss, dass im Sommer über dem Tagebau erhitzte Luft nach Hadern strömt
- Kinderspielplatz, Schule, Kindertageseinrichtung, Sportplatz von Staubverfrachtungen bedroht wären. Staub wird je nach Wetterlage Hunderte Meter weit verweht – da hilft kein noch so hoher Schutzwall.
- der Wald am Stadtrand für die Naherholung eine so herausragende Bedeutung hat.
- die Gefahr besteht, dass sich auch hier, wie schon im Forst Kasten, der Kiesabbau immer tiefer in den Wald hinein fortsetzt.
- für Kiesgewinnung gar kein Wald gerodet werden muss. In der näheren Umgebung befinden sich große Kiesvorräte auf ökologisch weniger bedeutsamen Flächen.
- täglich Dutzende LKW mit Verfüllmaterialien durch Hadern fahren könnten.
(eingestellt von Herbert Stepp am 07.04.2023)