Die im Wesentlichen unveränderte Zielsetzung nach Vereinsgründung ergibt sich aus der Satzung.

Unten die Zielsetzung bei Gründung des "Grünzug-Netzwerk Süd-West" im Juli 2002:
Zum Zwecke des Schutzes der Grünzüge in und um den Südwesten Münchens haben sich die unterzeichnenden Verbände, Vereine und Initiativen (siehe Mitglieder) zum Grünzug-Netzwerk Würmtal (vormals Süd-West) zusammengeschlossen.

Das gemeinsame Bemühen richtet sich darauf

  • den Bürgern und den verantwortlichen Politikern den Wert und die Schutzwürdigkeit der Wälder und anderer Freiflächen in der Region nahe zu bringen.
  • diese Flächen vor weiterer Bebauung, Versiegelung oder sonstiger naturfremder Veränderung zu schützen.
  • diese Flächen durch geeignete Maßnahmen untereinander zu vernetzen, insbesondere eine Vernetzung mit dem Münchner Grünzüge-Projekt herzustellen.
  • die Qualität der Flächen sukzessive zu verbessern.

 

Die Bevölkerungszahlen in den Umlandgemeinden des Südwesten Münchens haben sich in den letzten 10 bis 20 Jahren deutlich stabilisiert. Gleichzeitig sind die für Bebauung vorgesehenen Flächen weitgehend aufgebraucht. Die verbliebenen Freiflächen sind zum größten Teil Bestandteile des Regionalen Grünzugs oder als Bannwald, Trenngrün oder Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Über die Bedeutung der Grünzüge lesen Sie bitte ausführlich hier.

Ungeachtet dieses Umstands besteht erheblicher Siedlungsdruck weiter fort. Dies hat bereits in der Vergangenheit zu Überlegungen geführt, größere Flächen ihrer Schutzwidmung zu berauben und als Gewerbegebiet auszuweisen (Strukturkonzept BioRegio Planegg-Martinsried-Neuried). Dank massiver Bürgerproteste konnten diese auch von der Bayerischen Staatsregierung unterstützten Überlegungen zwar zurückgestellt werden, gleichzeitig besteht aber weiterhin ein großes Missverhältnis zwischen der Anzahl von Arbeitsplätzen und privaten Haushalten, das sich z.B. für die Gemeinde Planegg in einem starken Einpendlerstrom bemerkbar macht (8000 Ein- gegenüber 3000 Auspendlern), lesen Sie dazu bitte ausführlich in diesem pdf-download. Die Folge ist starker Siedlungsdruck auf die gesamte Region. Flächen für Wohnungsbau stehen aber nicht zur Verfügung.

Gleichzeitig sind die für die Frischluftversorgung und Stabilisierung der kleinklimatischen Verhältnisse für den Großraum München so essentiellen Waldgebiete im Südwesten von Straßenbaumaßnahmen bedroht. Letztlich zielen diese Planungen auf einen Schluss des Autobahnringes um München ab. Da wird zum Einen immer wieder der großräumige direkte Autobahnringschluss gefordert, zum Anderen fällt darunter auch die Planung der sogenannten Staatsstraße 2063 neu, die Gräfelfing im Osten, Martinsried im Westen umfahren soll und dabei nördlich an die Lindauer Autobahn, südlich an die Münchner Straße (Verbindung Planegg-Neuried) angebunden würde. Als besonders negative Folgewirkung droht eine Verlängerung bis zur Garmischer Autobahn. Solche Vorstellungen haben bereits Eingang in den Verkehrsentwicklungsplan der LH München gefunden. Auch aus der Gemeinde Neuried (Ex-Bürgermeister Götz) sind bereits Forderungen nach einer Weiterführung zur Umfahrung Neurieds laut geworden. Alle genannten Straßenplanungen bedrohen den Regionalen Grünzug und Bannwald.

Das „Grünzug-Netzwerk Süd-West“ möchte erreichen, dass die Bewahrung der unter Schutz stehenden Freiflächen deutlich höhere Priorität in den Planungen des Freistaats und der Gemeinden erhält. Ansiedlung von weiterem Gewerbe auf diesen Flächen oder deren Inanspruchnahme für motorisierten Individualverkehr können nicht in Frage kommen.

Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt dem östlich an den Münchner Stadtteil Hadern heranreichenden und auf dem Gebiet der Gemeinde Gräfelfing liegenden Lochhamer Schlag.

Dieser sich in Privatbesitz befindende Wald, der einerseits den Eintritt in den Regionalen Grünzug Richtung Starnberg darstellt, zum anderen von den Haderner Bürgern als Erholungsgebiet genutzt wird, steht wie die anderen Bannwälder in dieser Region für mögliche spätere Wohn- und Gewerbeansiedlungen zur Disposition. Durch seine exponierte Lage könnte er deshalb als erstes Opfer ausersehen werden. Aktuell (2022) liegt dem Landratsamt ein Antrag auf Kiesabbau auf einer Teilfläche von fast 12 ha vor.

Dieser Gefahr wollen wir entgegenwirken, indem wir einen nachhaltigen Schutz für die Zukunft durch qualitative Verbesserung über eine Vernetzung mit dem sich ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Landschaftspark Pasing-Laim-Blumenau-Hadern, Teil des Münchner Grünzüge-Projektes, anstreben. Aber auch eine sich an diesem Beispiel orientierende Gestaltung nach eigenen Vorstellungen durch die Gemeinde Gräfelfing könnte eine gute Lösung sein.